Reisebericht Portugal – Weltkultur und noch viel Meer / Tag 7-8

TAG 7 / LAGOS
16.09.11

Heute lassen wir es mal etwas langsamer angehen, ist ja schließlich Urlaub! Erst Mittags machen wir uns vom Hotel aus auf in die Altstadt, um dort am Kai eines der Fischerboote zu kapern, die Touristen für 10,- EUR pro Nase rund eine Stunde lang rund um Lagos schippern, auf das man die tolle Felslandschaft bewundern kann. Unser Fischer oder Ex-Fischer ist ein lustiger älterer Geselle, der ständig lacht und uns immer wieder auf portugiesisch zu erklären versucht, was sich in den gelben Felsen so alles für Tierköpfe hineindeuten lassen. Diese Bootstour ist wirklich zu empfehlen, denn die Landschaft ist grandios und so nur vom Boot aus zu sehen.

Unterwegs im Fischerboot

Der alte Haudegen kurvt uns in seinem kleinen Vier-Mann-Nachen in die kleinsten Grotten hinein, die das Meer in die Sandsteine gewaschen hat und zeigt uns, wie darin das Wasser smaragdgrün leuchtet. Wirklich eine schöne Tour. Zurück auf dem Festland wollen wir die Altstadt von Lagos zu Fuß erkunden. Hier und da gibt es ganz nette Ecken und ein paar schöne Panoramen, alles in allem bestimmen aber Touristenläden, Cafés und Restaurants das Bild. Kann man also machen, muss man aber nicht.

Nach der Tour holen wir den Colt im Parkhaus ab und fahren zu unserem Hausstrand. Zum ersten Mal gehen wir richtig ins Meer, lassen uns von den hohen türkisblauen Wellen die Nasennebenhöhlen durchspülen und lümmeln anschließend im Sand rum. Anschließend duschen wir uns selbigen im Hotel vom Körper und legen uns mit einem frischgezapften Kaltgetränk noch etwas an den Pool, weil es am Strand so anstrengend war.

Abendessen tun wir schließlich im „O Marafado“, einem portugiesischen Tapas-Restaurant am anderen Ortsende von Lagos. Bisher das beste Futter, was diese Reise zu bieten hatte. Mjam! Auf dem Balkon lassen wir danach den siebten Abend ausklingen. Um Mitternacht ist Berg„fest“ und die Hälfte des Urlaubs um. Morgen fahren wir – dieses mal hoffentlich ohne Suicide-Cats oder sonstigen Zwischenfälle auf der Autobahn – zu unserer letzten Station für diesen Trip. Eine Woche in Sao Marinho do Porto, rund Hundert Kilometer nördlich von Lissabon und rund 400 Kilometer nördlich von Lagos.

 

TAG 8 / LAGOS – SAO MARTINHO DO PORTO
17.09.11

Frühstücken, packen, auschecken und ab in den Norden. Um 12 Uhr sind wir on the road und machen die 400 Kilometer in dreieinhalb Stunden. Währenddessen sinkt nicht nur die Temperatur-Anzeige im Auto zusehends, sondern auch die Landschaft ändert immer wieder ihr Bild. Von der mediterranen Algarve geht es im Alentejo durch rot-staubig wüstenähnliche Regionen mit knochigen Gewächsen, sanften Hügel mit Korkbaum-Wäldern und schließlich Tälern, die immer grüner werden bis zur urbanen Umgebung Lissabons. Gleich hinter der Hauptstadt führt die Autobahn kurvig und in einer ständigen Berg- und Talfahrt durch zahllose Pinienwälder in die dritte und letzte Region unserer Reise: das Estremadura.

Sao Martinho do Porto liegt an einer Sichelbucht

Unsere Ferienwohnung für eine Woche liegt in Sao Martinho do Porto, einem relativ kleinen Badeort an einer natürlichen Sichelbucht, die den tosenden Atlantik etwas abschwächt. Sao Martinho ist knapp 100 Kilometer nördlich von Lissabon gelegen und ein guter Ausgangspunkt für all die Dinge, die wir uns noch ansehen wollen. Immerhin liegen gleich drei UNESCO-Weltkulturerbestätten in der direkten Umgebung.

Wir kommen um halb vier in Sao Martinho an (ohne Zwischenfälle 😉 ), und werden nach dem Aussteigen fast weggeblasen. Wind: Nordsee-Like. Temperaturen: Auch. Immerhin: Wie die Nordsee im Sommer, denn die Sonne strahlt. Wir fühlen uns in unserem Algarve-Look etwas underdressed und suchen erst mal im Koffer nach dem für diese Fälle eingepackten Pullover. Die Wohnung können wir erst um 17 Uhr beziehen. Sie liegt in einem von drei großen Appartementhäusern direkt am Strand, ist groß und sehr modern eingerichtet. Die Aussicht ist schön, wenn man auch nur die halbe Bucht sehen kann. Die Wartezeit verbringen wir mit einem Strandspaziergang und einem Bummel durch den Ort.

Nach dem Auspacken, Duschen, etc. tralala bleibt nicht mehr viel Energie übrig, außer natürlich für’s Essen. In langen Hosen, Kapu-Pulli, geschlossenen Schuhen und Socken(!) machen wir uns zu einer Restaurant-Empfehlung an der rechten Seite der Bucht auf. Im „Pesca no Prato“ ist es wirklich nett, hier bedient der Chef noch persönlich, bringt einem die von ihm selbst gefangenen Fische zur Begutachtung an den Tisch und filetiert sie nach dem grillen kunstvoll selbst. Rebekka entscheidet sich für eine Scholle, ich ziehe ein leckeres Steak vor. Einer der Kellner stammt aus Deutschland und erzählt uns, dass in Sao Martinho ein Mikroklima herrscht, weil der Meeresgrund vor der Sichelbucht rasch auf 3500 Meter abfällt. Deswegen sei es hier immer etwas kälter. Hmn, darüber habe ich bei der Suche nach einer Wohnung in der Region hier natürlich nichts im Netz gelesen. Egal, für heute sind wir satt und müde. In der Wohnung wird noch eine DVD eingeworfen und danach fallen wir in die ersten wirklich weichen Betten des Urlaubs.

 

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