Am besten Südwesten – Reisebericht USA 2016 / Tag 2

TAG 2 / LOS ANGELES
Sonntag 16.10.

Jetlag kann so nützlich sein
Um fünf Uhr morgens wach. Puh. Tapfer wird hin- und hergewälzt und noch gedöst, aber um kurz vor sechs geht gar nichts mehr. Draußen ist es noch stockdunkel. Jetzt schon Frühstück suchen? Oder … warum nicht zum Griffith Observatory, den SonnenAUFgang gucken? Ist schließlich nur zwölf Minuten von uns entfernt. Und letztes Jahr ist unser Vorhaben, von dort oben den SonnenUNTERgang zu sehen am massiven Verkehr gescheitert. Also los! Missjö Concierge fährt den Jeep vor und schon sind wir auf dem Weg. Wie leicht man um diese Zeit da hoch kommt! Es stehen sogar noch einige Rehe am Straßenrand und beäugen uns kritisch.

Parkplätze gibt es direkt vor dem Griffith jede Menge, obwohl wir dann doch nicht die ersten sind. Es sind schon einige Jogger unterwegs und zwei, drei andere Leute hatten wohl die gleichen Jetlag-„Probleme“ wie wir. Wir sind gerade rechtzeitig da, um noch die beleuchtete Stadt zu sehen. Denn obwohl es stark bewölkt ist, wird es sehr schnell hell. Als die Sonne über die Berge klettert, brechen nur ein paar Strahlen durch die Wolken. Sieht schön aus, gerade weil Downtown immer mehr von Nebel eingehüllt wird. Bis halb acht genießen wir den Ausblick, dann fahren wir wieder runter zum Hotel, denn gleich daneben entdeckten wir eben ein Diner, dass von 7am bis 3am Frühstück serviert. Als wir kommen, halten sich zwei Leute an der Theke an ihren Kaffeebechern fest. Und als wir um halb neun nach diversen Bageln und Waffeln wieder gehen, ist der Laden randvoll.

„Sonnenaufgang“ am Griffith

Versunkene Mammuts und Ghostbusters
Auf geht’s zur Tagestour, die uns erst zu den Tar Pits führt. Die haben im letzten Jahr einfach nicht mehr gepasst zeitlich. Parken direkt on site kostet zwar 12 Dollar, aber dafür schenken wir uns das Museum und besichtigen nur die Pits an sich. Es ist alles mit vielen Schildern erklärt und schon beeindruckend – ausgerechnet mitten in einer der größten Städte weltweit befindet sich eine der größten Ausgrabungsstätten weltweit. Aus den vielen natürlichen blubbernden Asphaltquellen wurden schon Horden an Mammuts und Co. herausgezogen. Bei unserem Spaziergang vorbei an all den Pits kommt auch die Sonne raus und schnell herrscht T-Shirt Wetter.

Nach der Wissenschaft kommt der Kommerz: Der Farmer’s Market hat uns so gut gefallen, dass wir unbedingt noch mal dorthin wollen. So viele verschiedene Essensstände mit so viel Leckerkram sieht man sonst nur selten. Auch der Grove gleich nebenan statten wir einen Besuch ab. Sehr geil hier: Es gibt eine Promo-Aktion für den neuen „Ghostbusters“ und man kann sich einmal in den originalen „Ecto-1“, also den Cadillac der Mädels setzen. Bevor wir fahren, greifen wir auf dem Farmer’s Market noch einen Mittagssnack ab, denn dann ist auch das ansonsten sehr teure Parken umsonst.

Ein Besuch bei Marylin Monroe
Nächste Station: Der Westwood Village Memorial Park Cemetery. Ein kleiner, versteckter Hollywood-Friedhof, den man erst mal finden muss. Parken kann man sehr gut am CVS in der Nähe, der Eingang zum Friedhof ist leicht versteckt, denn er befindet sich mitten zwischen Hochhäusern, was ziemlich skurril aussieht. Hier ruhen unter anderem Walter Matthau und sein Filmpartner und Freund Jack Lemmon, Dean Martin, Truman Capote und Marylin Monroe. Letztere ist natürlich bei den sehr wenigen Besuchern hier heiß begehrt. Sie ruht in einem Columbarium und die Erdgrabstelle direkt vor ihr soll 700.000 Dollar gekostet haben, wie ich vor Ort im Internet lerne. Der Kerl hatte jedenfalls nicht nur Kohle, sondern auch Humor, denn auf seinem Grabstein steht „She’s over there!“

Westwood Village Memorial Park Cemetery

Im CVS besorgen wir uns noch schnell die vergessene Zahnpasta und fahren dann weiter zum Getty Center. Das Parkhaus kostet ab drei Uhr Nachmittags nur noch zehn Dollar, wir ziehen das Ticket um Punkt drei. Alles andere ist dort kostenlos, auch die kleine Bahn nach oben. Und wow – ist das Teil beeindruckend! Eine wahnsinnig schöne Architektur, dazu die tollen Gärten und erst die Aussicht – Hammer! Was? Ja, Kunst gibt’s da auch. Aber wir sahen nur eine kleine Fotoausstellung und sind ansonsten mit offenem Mund durch die Anlage gewandelt. Als ich an einem Brunnen im Zentrum sitze denke ich, dass es hier genauso so spacig aussieht, wie in einem der neuen Star Trek Streifen. Und je länger ich gucke fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren – das Getty IST das Hauptquartier der Sternenflotte aus „Star Trek Into Darkness“! Toll.

Getty Center

Um 17.30 Uhr werden wir mit den letzten Gästen rausgekehrt und fahren mit der Bahn wieder nach unten. Und jetzt? Gleich ist es dunkel… Na, dann cruisen wir eben nochmal über den Sunset Boulevard! Macht man ja auch nicht so oft. Am legendären „Rainbow“ tippe ich kurz auf die Bremse, entscheide mich dann aber doch dagegen, dort zum Abendessen aufzuschlagen. Kult hin oder her, ich las, dass das Essen nicht der Bringer aber dafür teuer sein soll. Und Lemmy (RIP) sitzt dort ja nun auch nicht mehr am Daddelautomat.

Okay, aber Hunger haben wir trotzdem. Spontan halten wir an einem Denny’s am Strip und lassen uns Monsterburger und Ein-Liter-Refill-Cups servieren. Zurück im Auto fahren wir noch den Hollywood Boulevard lang, den kennen wir bisher nur tagsüber mit Horden an Touristen und all seinen Touri-Fallen. Lustigerweise ist hier an einem Sonntagabend so gut wie gar nichts mehr los. Rund ums Chinese Theater sieht man noch ein paar Grüppchen, ansonsten ist der Walk of Fame ziemlich leergefegt. Wir steigen noch nicht mal mehr aus, selbst im Hellen fanden wir es hier nicht wirklich großartig.

Den langen Tag lassen wir bei ein paar Getränken im Zimmer ausklingen und planen ein wenig die kommende Tour, denn morgen geht es in die Wüste. Zum Abschluss des Tages mache ich noch eine ziemlich eklige Entdeckung unter der Dusche: Mein Bauchnabel ist irgendwie entzündet, so was hatte ich noch nie. Er blutet und eitert tatsächlich in nicht eben kleiner Menge vor sich hin. Igitt! Aber weh tut’s nicht, komisch.

HOTEL-CHECK
Das Best Western Plus Hollywood Hills ist echt schön. Große, saubere Zimmer, sehr großes Bad. Nicht mehr ganz frisch möbliert, aber tolle Deko mit vielen Film-Devotionalien. Die Lage in Hollywood ist perfekt und im Innenhof gibt’s einen Pool. Empfehlung!


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