Am besten Südwesten – Reisebericht USA 2016 / Tag 4

TAG 4 / BEATTY (DEATH VALLEY) – LAS VEGAS
Dienstag 18.10.16

Monster-Pancakes und Tarnkappenbomber
Guten Morgen Beatty! Die Sonne lacht. Frühstück gibt es im kleinen Mel’s Diner. Nein, nicht die Kette, sondern ein „echtes“, von der Eigentümerin geführtes, klassisches Diner mit Karo-Tischdecken und Monsterportionen. Da reichen zwei Pancakes glatt für den ganzen Tag. Wir sind so früh am Morgen fast die einzigen Gäste, als plötzlich ein chrome-blitzender Truck vorfährt und sich dessen Fahr bei „Mel’s“ ein ordentliches Trucker-Frühstück servieren lässt. Grob geschätzt putzt der Kerl zwei Kilo Nahrung weg.

Satt und zufrieden checken wir aus dem Motel aus und fahren wieder die paar Kilometer zurück ins Death Valley. Kurz hinter Beatty stoppen wir noch in der „Geisterstadt“ Rhyolite. Die letzten Goldgräber sind lange weg und bis auf die alte Bahnstation steht hier quasi nichts mehr. Das war mir nicht mal ein Foto wert. Die erste Station im Tal des Todes soll für uns heute das Badwater Basin werden. Das Basin ist der tiefste Punkt Nordamerikas (-85,5 Meter unter dem Meeresspiegel) und nebenbei auch einer der trockensten und heißesten. Ganz in der Nähe in Furnace Creek, das wir auf dem Weg ins Basin auch passieren, wurde 1913 eine Temperatur von 56,7 Grad Celsius gemessen – heute noch Weltrekord!

Badwater Basin

Alleine die Fahrt dorthin ist landschaftlich gesehen der Wahnsinn. Da sind die paar wilden Esel auf der Strecke nur noch schmückendes Beiwerk. Am Basin angekommen ist es bei 30°C dann doch noch recht frisch, vielleicht ist es noch etwas zu früh am Tag. Die unglaubliche Weite mit Salzkruste ist schon beeindruckend, auch das Schild am gegenüberliegenden Hang, das gaaanz weit oben den Meeresspiegel markiert. Wir laufen etwa eine Viertelstunde auf die Ebene hinaus, kehren dann aber doch lieber um, denn eingecremt sind wir noch nicht. Am Himmel genau über uns übt die Air Force gerade das Betanken eines Stealth Fighter Tarnkappenbombers, was grandios aussieht.

Höher, weiter, schöner
Wieder im Jeep fahren wir ein Stück zurück, um dann rechts auf den Artist Drive abzubiegen. Dort gibt es ziemlich bunte Felsenformationen zu sehen. Kann man mitnehmen, aber wir haben hier schon schönere gesehen. An den einzelnen Viewpoints kommen wir immer mit einem älteren amerikanischen Pärchen aus New York gemeinsam an und irgendwann entwickelt sich ein nettes Gespräch. Natürlich – anders kennen wir es nicht – haben auch sie eine Beziehung zu Deutschland. Der Mann hat wohl früher einmal in Bielefeld gearbeitet. Meinen Einwand, dass das nicht sein könne, weil Bielefeld ja gar nicht existiert, versteht er zunächst nicht 😉

Dantes Peak

Am Zabriskie Point steht uns der Mund offen. Gelbe Steinwellen und eine spektakuläre Aussicht – das könnte auch ein anderer Planet sein hier. Jetzt müssen wir auch noch zu Dante’s View, den wir fast ausgelassen hätten. Da wären wir schön blöd gewesen – eine solche Weite wie von dort oben bekommt man nur ganz selten zu Gesicht, wenn überhaupt. Ist das schön da! Man schaut genau auf das Badwater Basin hinab und kann sogar die minikleinen Menschen erkennen, die sich auf die Salzebene hinaus trauen. Auch ist der Viewpoint so hoch oben, dass es gefühlt locker zehn Grad kühler ist. Als wir vom Dante’s View wieder hinabfahren, knackt es ein paar Male ordentlich in den Ohren – Druckausgleich wie im Flugzeug.

Hallo, Mega-Freizeitpark für Erwachsene!
Jetzt aber raus aus dem Death Valley, das wir über den Süden verlassen – immer in Richtung Las Vegas. Es ist einfach faszinierend, wenn man zwei Stunden nur Steine, Wüste und gar nicht so viele entgegenkommende Autos sieht bis plötzlich dieser Großstadt-Moloch zwischen den Felsen hervorblitzt. Schnell sind dann die ersten Häuser der Vororte erreicht, die immer länger und größer werden und schwupps – steht man mitten in der City. Unser Hotel ist einfach zu finden. Ähnlich wie letztes Jahr haben wir uns für eines in Strip-Nähe entschieden, um nicht immer durch die riesigen Casinos zu müssen, wenn man aufs Zimmer möchte. Als ich die Zimmertür öffne, erleben wir den Booking.com-Moment aus der Werbung. Alles richtig gemacht. Für die nächsten zwei Tage gehört uns eine Suite, die fast so groß ist wie unsere Wohnung. Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, ein Balkon und voll ausgestattet – sogar Mikrowellen-Popcorn steht bereit.

Wir werfen uns nur kurz die Badesachen an den Körper und besuchen den Pool unter Palmen. 28 °C, ein kaltes Bier von der Bar … oh ja! Hallo Vegas, da sind wir wieder. Danach machen wir uns frisch und uns auf zum Strip. Gegenüber beim MGM Hotel nehmen wir die Monorail und fahren zum Treasure Island. Dort in der Nähe liegt ein Denny’s, von dem aus man eine grandiose Sicht auf die „Vulkanausbruch“-Show am Treasure Island hat. Dort haben wie auch letztes Jahr schon gegessen und waren von der Aussicht fasziniert. Wenn es draußen los geht, kann man die Hitze der Flammen durch die Scheiben spüren!

Wieder draußen auf dem Strip wird standesgemäß erst einmal ein Erdbeer-Blubberlutsch mit Wodka im Fat Tuesday besorgt. Wir gucken, wir staunen, wir finden’s geil. Im Harrah’s wandern die ersten paar Dollar in Slot Machines, aber die Bardamen sind heute nicht so auf Zack kommen kaum für gratis Drinks vorbei. Also auf zum Cosmopolitan. Auf das Casino dort freue ich mich schon seit Wochen. Leider haben sie das Glücksrad nicht mehr, da konnte man mit wenig Einsatz viel Spaß haben und wurde immer gut mit Drinks versorgt 😉 Wir lassen uns in diesem sehr, sehr mondänen Bau an ein paar Maschinen nieder (ich mag ja diese Automaten mit dem „Quick Hit“), um später mit dem Gewinn von dort an den Roulette-Tisch zu wechseln. Dummerweise verpasse ich dort den Ausstieg, als meine kleine Glückssträhne sich verabschiedet. So werden aus ein paar hundert Dollar plus am Ende fünfzig minus. Aber für den ganzen Abend mit allem zusammen gerechnet – da kann man nicht meckern in Vegas!

Übrigens, nicht wundern – vom Abend gibt es heute keine Fotos. Ich wollte Vegas einfach mal ohne Kamera über der Schulter genießen.


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