Wandelbares Andalusien – Ein Reisebericht / Tag 6

TAG 6 / TARIFA
Freitag, 31.05.

Heute ist Whale Watching Tag! Die Organisation Firmm, gegründet von der Schweizer Tierschützerin Katharina Heyer, hat hier in Tarifa ihren Sitz. Es lohnt sich, für mehr Informationen den Link zu klicken. In jedem Fall ist die Straße von Gibraltar vor Tarifas Füßen „der“ Hot-Spot für die Passage von Meeressäugern, da hier eben auch die einzige Möglichkeit besteht, einen Ausflug ins Mittelmeer zu machen. Das wurde kurioserweise erst von der Firmm-Gründerin so richtig entdeckt. Auf ihren täglichen Forschungsfahrten nimmt die Organisation auch gerne Touristen mit und … ach, wie gesagt – einfach den Link klicken

Frühstück im herrlichen Garten unserer Unterkunft

Nach dem endlich bei ordentlichen Frühtemperaturen auf der Terrasse „unserer“ Finca eingenommenen Frühstück fahren wir gleich zum Hafen. Am Firmm-Office gibt es erst einmal eine kleine Einführung über die Organisation, ihre Arbeit und das, was man eventuell zu sehen bekommt. Das sogar auf deutsch, denn hier arbeiten viele Schweizer und Deutsche mit. Anschließend geht’s zum Steg, um die „Spirit“ zu entern, die auch schon nach wenigen Minuten angefahren kommt. Angefahren kommt auch ein Krankenwagen gleich hinter uns. Nachdem das Boot angelegt hat, wird als letztes eine sehr (!) bleiche Frau von zwei Männern von Bord getragen und gleich zu den Medizinmännern gebracht. Sie sieht völlig fertig aus. Wir Wartenden tauschen vielsagende Blicke. Das Meer soll heute doch eigentlich richtig ruhig sein?! Nun ja, nutzt ja nix. Ab an Bord und um kurz nach 12 geht’s los. Firmm-Chefin Katharina geht mit an Bord und macht höchstpersönlich die (leider etwas dürftigen) Durchsagen. Auf dem Schnellboot geht es gleich gut ab und es schaukelt ordentlich, ist aber auszuhalten.

Leinen los!

Nach etwa 15 Minuten Fahrt verlangsamt das Boot plötzlich mitten in der Straße von Gibraltar seine Fahrt. Riesige Tankerpötte scheinen zum greifen nah, Afrika nur noch einen Steinwurf entfernt. „Pottwal auf drei Uhr“ schallt es aufgeregt aus den Lautsprechern. Alles knubbelt sich sofort an Steuerbord und versucht, einen Blick zu erhaschen, was bei dem Wellengang gar nicht so einfach ist. Man ist im Stehen mehr mit Festhalten beschäftigt. Und tatsächlich: In etwa 100 Metern Entfernung prustet etwas ordentlich hohe Wasserfontänen in die Luft. Und dann sehen wir plötzlich den Rücken dieses drittgrößten Tieres der Erde, gefolgt von immer mehr Blas.

Seelenruhig zieht Moby Dick seine Bahnen an der Oberfläche und lässt sich nicht durch uns stören. Die Show dauert etwa zwei Minuten, dann taucht er ab und zeigt dabei noch brav seine Fluke. Toller Moment. Danach nimmt das Boot wieder Fahrt auf schippert recht nah an die marokkanische Küste heran.

Onkel Pottwal’s Rücken – Fotografieren war fast unmöglich über 30 Köpfe hinweg bei stark schwankendem Boot und gleichzeitigem Videodreh mit der anderen Hand 😉

Hier ist die Straße von Gibraltar am tiefsten und es werden wohl die meisten Tiere gesichtet. Zwei Mondfische schwimmen vorbei, man kann sie unter der Wasseroberfläche erahnen. Delphine oder gar weitere Wale aber nicht. Nach langem Ausgucken zeigen sich dann doch noch zwei Tümmler und schwimmen ein wenig um das Boot herum. Das war es dann aber leider und die Rückfahrt nach Tarifa wird angetreten. Schade, irgendwie hatte man sich noch ein kleines bisschen mehr erwartet, aber toll war’s trotzdem!

Wieder trockenen Boden unter den Füßen geht es im örtlichen Supermarkt ein paar Vorräte erstehen und anschließend gönnen wir uns ein kleines Picknick im tollen Garten unserer Unterkunft. Dort freunden wir uns mit Flaca an, dem Finca-Hund. Ein putziges Kerlchen, der gar nicht mehr von unserer Seite weichen will. Kann aber auch an dem Schinken gelegen haben, der noch in unserem Kühlschrank lagerte. Danach fahren wir zu einem Strand in der Nähe des Hotels. Vorher werden wir noch schön von einer allgemeinen Verkehrskontrolle abgefischt, ohne irgendwelche Papiere dabei zu haben versteht sich. Der Beamte kann allerdings kein Wort englisch, wir kein spanisch – Wir einigen uns mit ihm auf unentschieden und dürfen weiterfahren. Am Strand sind sehr viele Kiter unterwegs, obwohl der Wind im Vergleich zu den letzten Tagen eher mau weht. Der Atlantik ist recht frisch, aber auszuhalten. Schöne große Wellen! Ich bin zum ersten Mal in diesem Urlaub richtig im Meer, wurde auch Zeit! Nach ein wenig schwimmen und am Strand chillen machen wir uns auf unserem Landsitz frisch und fahren in die Stadt. Es geht wie gestern zu „Lola“. Leckere Tapas, ein Monstersteak und anschließend ein paar Drinks beschließen einen schönen, ruhigen Urlaubstag.

 

 

 

 

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