Wohin in Prag? Sieben Ausgehtipps für die goldene Stadt

In Prag ein paar typisch tschechische Lokalitäten entdecken zu können, die auch etwas zu bieten haben, ist nicht so schwer. Man muss nur wissen wo. Und man muss eine Faustregel kennen: Neunzig Prozent alle Restaurants/Bars/Cafés in der direkten Nähe von Hauptsehenswürdigkeiten sind Nepp. Finger weg. Auch wenn die Angebote auf den Tafeln etwas anderes versprechen, teuer wird es trotzdem, denn da gibt es den ein oder anderen Trick …

Entweder der Kellner schlägt verbotenerweise eigenmächtig Trinkgeld auf, erfindet eine „Bringpauschale“ oder es werden Dinge auf die oft handschriftliche Rechnung geschrieben, die gar nicht konsumiert wurden. Mir selbst schon passiert! Und: Das Prag billig ist, darf längst vergessen werden. Die Preise haben die von anderen europäischen Metropolen erreicht. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, und wer suchet der findet. Zum Beispiel hier (Stand Januar 2017). Wobei der Fokus nicht immer auf günstige Preise gelegt wurde:

 

Sündigen im Kavárna Obecní dum

Cafés

Kavárna Obecní dum Náměstí Republiky 5 in der Altstadt, nahe dem Pulveturm.
Unglaubliches Jugendstilcafé mit verschwenderischer Deko. Man fühlt sich wie in den 1920er Jahren. Die Preise sind recht hoch, die Kuchen und Torten aus eigener Herstellung aber absolut wert! Der „Tortenbeauftragte“ fährt mit einem Servierwagen voller Leckerkram an den Tischen vorbei und präsentiert seine Auslage ausführlich und auch auf Deutsch. Muss man gesehen (und gegessen) haben.

Café Franz Kafka (keine Website), Siroká 12/64 im jüdischen Viertel.
In Prag kommt man um Kafka nicht herum. Hier wurde gleich ein ganzes Café dem Held der Stadt gewidmet. Gemütliche, klein, leicht angeranzt, aber wirklich nettes Flair. Zu empfehlen sind der tolle türkische Kaffee und der Apfelstudel. Tripadvisor-Besucher finden komischerweise nicht viel an dieser Adresse – ich fand’s hier gut.

 

Restaurants

Tri Stoleti Misenska 4, auf der Kleinseite in der Nähe der Karlsbrücke.
Modern und trotzdem gemütlich, sehr freundliches Personal und sehr leckeres Essen. Das einzige Restaurant, das ich bisher mehrmals in Prag besucht habe. Die Karte ist bunt gemischt und bietet eine Cross-Over-Küche aus Tschechisch, Italienisch, Deutsch, Österreichisch, Asiatisch und mehr. Das Highlight ist der kleine Wasserlauf mitten im Restaurantboden, in dem Kois schwimmen. Das einzige kleine „Manko“: Die Bedienung ist super schnell, kaum ist der letzte Krümel vom Teller abgekratzt, wird schon abgeräumt und es geht sofort weiter. Durchschnittspreis für zwei Personen zusammen inklusive Vor-, Haupt- und Nachspeise plus je ein großes Getränk: 40 bis 50,- EUR.

Saufen wie ein Prager im U Černého vola

Ristorante Carmelita Újezd 403/31, auf der Kleinseite
Gemütlicher Italiener (nach Platz im Untergeschoss fragen), der leckere Pizzen sowie andere italienische Leckereien serviert. Guter Durchschnitt, große Portionen. Wer mal Lust auf italienisch hat, macht hier nichts falsch. Durchschnittspreis für zwei Personen zusammen inklusive Vor- und Hauptspeise plus je zwei große Getränke und Schnaps: 25 bis 30,- EUR.

NOI Újezd 409/19, auf der Kleinseite
Ein sehr moderner und dennoch gemütlicher Thailänder gleich neben dem „Carmelita“. Sehr edel und hip – passend dazu Ambient-Mucke aus den Lautsprechern. Sicherlich eine der gehobeneren Prager Adressen aber dennoch absolut bezahlbar und unglaublich lecker. Freundliche Bedienung mit perfektem Englisch, sehr (sehr!!) gute thailändische Küche (in die man aus dem Gastraum durch eine Glasscheibe hineinsehen kann). Absolute Top-Empfehlung!
Durchschnittspreis für zwei Personen zusammen inklusive Vor-, Haupt- und Nachspeise plus zwei große Getränke und Kaffee: 40 bis 50,- EUR.

Bars/Kneipen

AghaRTA Jazz Club Zelezná 16, in der Altstadt
Klar, dass man in Prag auch einen der zahlreichen Jazzclubs gesehen haben muss. Dies ist einer der ältesten der Stadt, in dem jeden (!) Abend Konzerte gegeben werden. Das Agharta ist sehr urig in einem tiefen Felsenkeller gelegen. An der relativ kleinen Bar im Vorraum kann man sich das Konzert auf einem Bildschirm ansehen. Möchte man in den „Konzertkeller“ hinein, sind in der Regel 250,- Kronen Eintritt pro Person fällig (etwa 9,20 EUR). Die Atmosphäre ist einmalig, der Klang toll, das Bier recht günstig (ca. 2,50 EUR für einen halben Liter).

Jazzen im AghaRTA

U Černého vola (Zum Schwarzen Ochsen), Loretánské náměstí 1, in der Nähe der Burg
Urige und typische Bierstuben (Pivnice) gehören einfach zu einem Prag-Besuch. Und diese hier dürfte eine der authentischsten sein. Kaum Touristen verirren sich in den Ochsen und ohne Wörterbuch oder Google ist man mit der Speisekarte verloren. Aber „Pils!“ kann schließlich jeder bestellen. Frisch gezapft vom buckligen, grimmig guckenden Thekenmann mit Schürze, wird einem quasi unaufgefordert immer weiter ein halber Liter Krug voll mit leckerstem „Kozel“ vor die Nase geknallt – und das für nur etwas über einen Euro pro Krug. Beim Essen geht es ab Centbeträgen für Salzgurken oder Sol-Eier los. Eine Plakette an der Wand rühmt den aktuellen „Meistersäufer des Monats“. Alles klar?


My third Blog und dieser Beitrag hier werden gerne gelesen, das verrät mir Google Analytics.
Aber was Du als Leser denkst, kannst nur Du mir verraten. Hat’s Dir gefallen? Hast Du Lob, Kritik, Ergänzungen, Fragen? Gleich hier unten kannst Du einen kleinen Kommentar posten (keine Registrierung notwendig).
Das kostet Dich keine Minute und freut mich tierisch! Danke ♥ !


Teil den Beitrag auf ...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert